Monat: Januar 2020
Krönender Abschluss in Sella und der paradiesische „Playa de Calblanque“ (09.01. – 18.01.20)
Die Tage in Sella vergingen wie im Flug. Wir besuchten Oliver und seine Familie oder sie kamen zu uns ins „Gästehaus“. Die Mädels spielten ausgiebig miteinander und wir unterhielten uns oder genossen einfach die Ruhe und die Landschaft.
Ein krönender Abschluss unseres Aufenthaltes war eine Bergwanderung mit Oliver und seiner Familie. Nachdem Tili und Mila den Vormittag nutzten und beim gemeinsamen Spiel eine kleine „Höhle“ auf unserer Terrasse bauten, sollten wir am Nachmittag noch eine echte Höhle bestaunen dürfen. Nach dem Mittagessen holten uns Oliver und seine Familie mit dem Auto ab. Man muss kein Mathegenie sein um zu merken, dass 7 Personen und 1 Hund zwar in ein Auto passen, dabei jedoch nicht jeder einen vorschriftsgemäßen Sitzplatz erhält. 😉 Christian und ich saßen daher zur Belustigung der Kinder im Kofferraum. Das hatten wir auf kürzeren Strecken schon ein paar Mal so gemacht und waren daher schon erprobt. Nach ein paar Fahrminuten erreichten wir unser Ziel, stellten das Auto ab und gingen zu Fuß weiter den Berg hinauf. Mila war es wie so oft in den letzten Tagen besonders wichtig einen „Kletterweg“ zu finden. Und dies taten wir auch.
Wir legten einige Höhenmeter zurück. Vorbei an Kletterern und kleinen „Steinmenschen“, welche uns den Weg zeigten.
Am Ende des Kletterweges angekommen, fanden wir eine kleine Höhle vor.
Die Mädels machten sich auf einen versteckten, sagenumwobenen Schatz zu finden… und sie wurden fündig – es gab 2 kleine Schokoeier. Da war die Freude groß! Das Tolle an der Höhle war die atemberaubende Aussicht. Die Höhe und Weite welche man sah war wirklich eindrucksvoll!
Im Höhleninneren konnten wir und die Kinder noch etwas weiter Erkunden und Klettern. Dabei zwängten sich Tili und Mila durch eine kleine Öffnung im Gestein und kletterten einen super engen „Weg“ entlang. Wir Erwachsene wären definitiv steckengeblieben, doch die Mädels fanden es super aufregend. Nach diesem tollen Ausflug war die Zeit gekommen und Tili und Mila mussten sich schweren Herzens verabschieden. Wir blieben zwar noch eine Nacht, wollten jedoch am nächsten Tag gegen Mittag abreisen und Tili musste in den Kindergarten.
Nach einer letzten Nacht im Warmen verabschiedeten wir uns am nächsten Tag von Oliver und bedankten uns für die tollen letzten Tage. Gerne werden wir ihn und seine Familie noch einmal besuchen, führt uns unser Weg erneut in diese Region. 🙂
Über google.maps entdeckte Christian die sogenannte „Laguna Rosa“, rund 111km von Sella entfernt. Ein pink leuchtender Salzsee in Torrevieja. (Info: Der See wird durch spezielle Bakterien pink eingefärbt, welche nur in extrem salziger Umgebung überleben können!) Wir machten uns also am 13.01. dorthin auf den Weg. Wie so oft dachten wir uns: „Die 100km fahren, noch schnell was einkaufen und dann sind wir am Nachmittag bereit zur Seebesichtigung…“ – diese Denkweise ging nicht auf. Die Fahrt zog sich und bis wir einen geeigneten Supermarkt fanden, verging einige Zeit. Wir kauften in einem carrefour ein, welcher den Vorteil besaß ein recht großes und vor allem gut sortiertes Biosortiment zu besitzen. Klarer Nachteil eines solch großen Ladens, der Einkauf dauert Stunden. L Mit reich gefüllten Taschen fuhren wir weiter bis zum Zielpunkt um festzustellen, dass man nur schwer bis an die Lagune heranfahren kann. Unser Plan eine ruhige, wenig befahrene Stelle in Ufernähe zu finden um dort auch zu übernachten scheiterte kläglich. Wir versuchten verschiedene Zufahrtswege, wurden jedoch durch Sackgassenschilder, Gewichtbeschränkungen der Straßen oder Ähnlichem aufgehalten. Nichts führte ans Ufer. Also parkten wir kurzerhand neben einem Gartencenter, welcher lustige Parkplatzbeschilderungen wie „Only for lucky people“, „For Comedians“, usw. hatte. Mittlerweile war es auch schon Abend geworden und wir beschlossen den Rest des Tages im Lkw zu bleiben. Den nächsten Tag begannen wir mit dem ca. 2-3km langen Spaziergang bis zum Ufer der Rosa Lagune und … wir waren enttäuscht. Matschige Uferabschnitte, mit allerhand zugemüllt und das Wasser glich eher einer bräunlichen Brühe als einem pinken Gewässer.
Wir liefen noch einige km entlang des Ufers in der Hoffnung doch noch etwas pinkes oder rosanes Wasser zu finden. Doch wir fanden nichts. Mila hatte dennoch ihre Freude. Sie spielte mit dem merkwürdigen Seeschaum Fußball, ritt auf ihrem Phantasiepferd am Ufer entlang oder versteckte sich in hohen Grasbüscheln.
Wir überlegten erst ob wir mit dem Lkw weiterfahren sollten um die andere Seeseite zu besuchen, doch auch bei uns machte sich eine leichte Erkältung bemerkbar und uns fehlten schlichtweg die Kräfte. Also fuhren wir weiter. Wir entdeckten einen Stellplatz direkt an der Küste (San Pedro del Pinatar), zu welchem wir nur rund 30km fahren mussten.
Bei unserer Ankunft fanden wir bereits 4 andere Wohnmobilfahrer am Stellplatz vor (Belgier, Deutsche und Engländer)…und tatsächlich …. keine 10m von unserem Lkw entfernt begann der Strand. Wir machten gleich einen Strandspaziergang und mussten zu unserer Überraschung feststellen, dass dieser Küstenabschnitt voll mit (angespültem?) Treibgut und vor allem Palmenbeschnitt war. Meterweit alles voller alter „Palmenstücken“. Wir begaben uns auf „Schatzsuche“, wühlten uns durch den Sand, vergruben unsere Füße und spazierten umher. Schneller als gedacht verging der Tag, sodass wir den Tag mit Film schauen und einem Videotelefonat mit einem Freund beendeten.
Trotz der schönen Lage des Stellplatzes war unsere Nacht nur mäßig gut. Es war doch recht laut und eine weitere Nacht wollten wir an dieser Stelle nicht verbringen. Christian suchte also im Internet nach Alternativen und fand…. ein kleines Paradies!!
Zuvor starteten wir jedoch noch einen Versuch das lahmgelegte Kochfeld wieder aufleben zu lassen. Christian hatte einen Geistesblitz und war der Meinung wir könnten den Kochfeldauspuff mit einem tankstellenüblichen Staubsauger von außen absaugen und damit entrußen. Gesagt, getan. Wir fanden einen Staubsauger mit ordentlich Leistung, saugten um unser Leben und waren danach bester Hoffnung. Nachdem wir „nur noch schnell“ die Diesel- und Wassertanks sowie unseren Kühlschrank füllten, fuhren wir also am 15.01. los in unser kleines Paradies. Unter diesem Link findet ihr den Stellplatz:
https://goo.gl/maps/tabi7exhT5owcvTY9
Cala Magre, ein Parkplatz direkt am Meer, inkl. Meeresrauschen rund um die Uhr. Es war ein Traum.
Hinter uns die Berge, vor uns das Meer. Wir teilten uns diesen wunderbaren Ort mit 3-4 anderen Campern u.a. 2 Niederländern in kleinen Bussen und einem jungen deutschen Pärchen. Zudem gab es hin und wieder Wanderer und Angler, die dieses Fleckchen für sich genossen. Wir unternahmen in den folgenden 3 Tagen ein paar Ausflüge, kleinere Wanderungen und Strandspaziergänge.
Wir waren alle gesundheitlich etwas angeschlagen und genossen daher die Ruhe und Erholung umso mehr. Unsere Ruhepause wurde durch den nicht vorhandenen Telefonempfang und das nur tagsüber sporadisch funktionierende Internet unterstützt! 😉
Landschaftlich hatte dieser Flecken Erde wirklich viel zu bieten. Super weiche Sandstrände, helles Sandgestein aber auch schroffe Felsküste mit schieferartigem Gestein. Alles auf wenigen 100 Metern. Gegenüber grüne, mit Gras- und Kräutern bewachsene Wiesen, Büsche und Berge.
Von der Kochfeldfront gibt es auch Positives zu berichten. Christians Plan ging scheinbar, zumindest vorübergehend, auf. Es funktioniert!! Hier und da tritt zwar nach wie vor etwas Qualm aus aber das war nichts im Vergleich zu vorher. Wir werden also in den kommenden Tagen weitertesten und hoffen auf einen langfristig möglichen Kochfeldeinsatz!! *Daumen drücken erwünscht. ;)* … weiter im Text…
Unser junges Nachbarpärchen kam auf uns zu und informierte uns über eine bestehende Unwetterwarnung. Die kommenden Tage (vor allem 19.-20.1.) sollten sich durch viel Niederschlag und orkanartige Sturmböen (bis zu 120km/h) auszeichnen. Nach einem netten Gespräch mit beiden sowie einem Informations- und Reiseroutenaustausch beschlossen wir die Küsten zu verlassen und nach Cartagena zu fahren. Wir fanden einen Stellplatz etwas abseits der Altstadt, welcher für unser Fahrzeug geeignet war. Bei einer kleinen Erkundungstour der Umgebung entdeckten wir ein großes (ehemaliges Einkauf-) Center. Das Interessante daran war, dass alle Läden geschlossen waren und dennoch war das ganze Center voller Menschen. Einzig ein Imbiss hatte geöffnet, welcher mit einem gegenüberliegenden Indoorspielplatz ausgestattet war. Im UG des Centers spielten rund 20 Kinder zwischen den geschlossenen Geschäften, angeleitet durch einen Trainer, lautstark Fußball. Im EG fanden Kindergeburtstage statt und Leute trafen sich um Pommes und Pizza zu essen. Alles war laut und voller Trubel. Mila entdeckte den Indoorspielplatz und bekam sofort leuchtende Augen. Meine Motivation in dieser Location längere Zeit zu bleiben war jedoch echt gering. Nach einigen Diskussionen einigten wir uns dann darauf, dass Mila allein ins Spieleparadies darf und wir in dieser Zeit davor warten und uns die Zeit mit einem Kaffee vertreiben. Gesagt, getan. Jede angefangene halbe Stunde kostete 1,50€ – ein Schnäppchen im Vergleich zu deutschen Verhältnissen. Das Spielparadies war nicht zu groß und gut einsehbar, Mila war mutig und warf sich ins Getümmel. Wir bekamen einen starken, heißen Kaffee und alle waren zufrieden. Nun sitzen wir im Lkw und warten auf die (vor allem wettertechnischen) Dinge, die da kommen mögen. Auf bald! 🙂
Familienspaß in Sella – Teil 1 (4.1.2020 – 8.1.2020)
13:30 Uhr – Treffpunkt: Sella… Koordinaten wurden verschickt! Alles sollte klappen (denkste!)…
Wir vereinbarten mit Oliver, dass dieser uns zur genannten Zeit in Sella abholen und die „letzten Meter“ bis zu seinem Haus lotsen würde. Der Weg bis zum Dorf war kein Problem, doch wir verpassten in der letzten Kurve nach rechts abzubiegen und google hat uns kurzerhand durch eine kleine enge Gasse gelotst, ohne dass wir das so richtig mitbekommen haben. So fuhren wir gutgläubig ca. 200m durch die Gasse… es kam eine Rechtskurve, auf der einen Seite eine Mauer und auf der anderen zwei parkende Autos, welche wir gerade noch so durchqueren konnten. Danach ging es für uns allerdings nicht weiter… Die Gasse wurde noch enger. Kleine Balkone und weitere parkende Autos verengten das Gässchen zudem. Binnen Sekunden standen Anwohner auf der Straße, gestikulierten wild und versuchten uns mitzuteilen, dass wir mit dem LKW nicht weiterfahren könnten. Zurück war aber praktisch auch nicht möglich. Wir riefen Oliver an, der uns schon von Weiten sah und das Unheil erahnte.
Es half nichts, wir mussten die 200m im Rückwärtsgang zurück. Also Fenster runter, Kopf raus, Rückfahrkamera an, Oliver hinter dem Auto sowie ein paar Anwohner auf Balkonen und neben dem Auto, die die Richtung wiesen oder einfach nur auf den großen Knall warteten. Nun im Schneckentempo zurück und weiter bis zum eigentlichen Treffpunkt. Christian vollführte eine Meisterleistung. Komplett durchgeschwitzt und fertig mit den Nerven, stiegen wir aus und begrüßten Oliver und seine kleine Tochter Tili.
Christian dazu: ich habe mittlerweile ja schon ein paar enge Gassen durchquert aber diese war dann halt doch zu eng. Das hat man anfangs nicht gesehen, es gab kein Schild mit „max. Fahrzeugbreite“ und das Hauptproblem waren die ganzen parkenden Autos. Ohne die wäre die Straße durchaus befahrbar für mich gewesen. Das alles gepaart mit meinem zwischenzeitlich schon verloren geglaubten Optimismus… Anne so: „Wir passen niemals durch diese enge Kurve, da geht’s nicht weiter!!!“ Ich so: „Ach das passt schon und dann haben wir es bestimmt geschafft und die Straße wird wieder etwas breiter“. Ihr habt jetzt vielleicht von der Tank-leer-wir-stehen-Nachts-in-der-französischen-Pampa-Geschichte ein Déjà-vu. Dieser lebensmüde Optimismus hat mich also veranlasst mich irgendwie durch diese Kurve mit zwei parkenden Autos zu schieben, um direkt festzustellen: breiter wird die Gasse nicht. Noch mehr parkende Autos bei noch weniger Fahrbahnbreite. 🙂
In meinem Kopf kreisten einige dieser Gedanken: „Eigentlich wollen die doch Beulen am Fahrzeug, wenn man in so einer engen Gasse parkt?! Oder gibt’s da ein Prozedere wie bei den Italienern oder Franzosen, wo man extra ohne Handbremse parkt und dann die parkenden Fahrzeuge einfach mit dem eigenen Auto wegschiebt? Darf ich die einfach mit meinem Fahrzeug langsam und vorsichtig an der Wand zerquetschen, um ausreichend Fahrbahnbreite herzustellen?“
Jedenfalls war die Kurvendurchquerung hinwärts schon so ein Manöver, bei dem man sich denkt: jetzt gibt es kein Zurück mehr. Du schaffst das kein zweites Mal, erst recht nicht rückwärts. Klar, ich bin da mit 3 cm Abstand durch gekommen, also kommt man da schon irgendwie wieder raus. Andererseits weiß jeder: wenn dir ein super schwerer Trick beim ersten Mal gelingt, mach Feierabend! Versuch das um Himmelswillen kein zweites Mal! Schön wäre es gewesen… Einfach Abparken, noch eine tiefe Verbeugung vor den schockierten Anwohnern, welche mich auf spanisch wild gestikulierend vom Weiterfahren abhalten wollten und dann schnell das Weite suchen. Das war nur, genau wie die oben beschriebene „Rammbock-ihr-wollt-es-doch-so-Methode“, keine wirkliche Option. Und so musste ich den Spaniern meinen Supertrick als Zugabe nochmal im Rückwärtsgang zeigen. Ich hätte das jedenfalls gerne als Außenstehender gesehen. Im Unterschied zur Tank-leer-wir-stehen-Nachts-in-der-Pampa-Geschichte war ich hier relativ ruhig und konzentriert und so hat das doch irgendwie geklappt. Like a pro!! 😀 Die Spanier waren plötzlich auch alle wieder gut gelaunt – nur applaudiert hat mir außer Oliver leider niemand. Deshalb musste ich auch auf die ansonsten obligatorische Verbeugung verzichten. 🙁
Im Dorf waren wir durch diese spektakuläre Aktion nun bekannt. 😀 Doch unser Weg sollte ebenso spannend weitergehen. Oliver wohnt mit seiner Familie außerhalb des Dorfes. Der Weg dorthin ist teils asphaltiert, teils Schotterweg aber grundsätzlich recht eng, so dass stellenweise keine zwei Autos aneinander vorbeipassen. Ich muss ergänzen, dass die gesamte Strecke an einem steilen Hang entlangführte, welcher terrassenartig angelegt ist. Für mich als Beifahrer der Horror. Majestätisch erhöht saß ich auf dem Beifahrersitz mit einem Bein „im Abgrund“ und versuchte mich in jeder uneinsehbaren Kurve zu beherrschen nicht in Panik zu geraten. Stellenweise mussten wir die Strecke rückwärtsfahrend bewerkstelligen, um um die Kurven zu kommen bzw. die Straße überhaupt befahren zu können… alles jedenfalls super aufregend.
Christian dazu: das war nach meinem unmöglich-dass-du-das-nochmal-schaffst!-ich-mach’s-aber-nochmal-und-zwar-rückwarts!!-Trick eine echte Spazierfahrt. Einzig die steilen Anstiege mit diesem tonnenschweren 175 PS Fahrzeug waren etwas unschön.
An Olivers Haus angekommen, wurden wir sehr nett von dessen Frau, seinem kleinen Sohn und Emma dem Haushund begrüßt. Mila und Tili waren sofort im Spiel vertieft und verstanden sich super! Beim gemeinsamen Spaghettiessen lernten wir uns alle etwas näher kennen, unterhielten uns und bekamen das Angebot im „weißen Haus“ (2. Grundstück mit kleiner Finca und Stellplatz für unseren LKW) zu übernachten. Ebenso wurden wir direkt zum gemeinsamen Frühstück bei Olivers Nachbarn am nächsten Tag eingeladen. Für uns stellte sich das alles als ein großer Glücksgriff heraus. Unsere Gastgeber sind super nett und hilfsbereit, Mila hat eine perfekte Spielgefährtin gefunden und wir haben den Luxus im weißen Haus unabhängig zu sein, duschen, kochen, den Kamin heizen und ggf. sogar übernachten zu können. Ein Traum! 🙂
Am nächsten Morgen holten uns Oliver mit seinen Kinder ab um den Weg zu den Nachbarn zu laufen. Nach rund einer halben Stunde kamen wir bei diesen und ihrem reichhaltig gedeckten Frühstücks-/Brunchtisch an. Vero und Robi (Gastgeber, beide zwischen 60 unnd 70 Jahre – sie gebürtig aus Chile und er aus El Salvador) nahmen uns sehr herzlich auf und wir verbrachten eine tolle Zeit bei vielen leckeren Kleinigkeiten. Christian fand in Robi einen perfekten Gesprächspartner. Gesellschaftskritik, Ansätze des Sozialismus/Kommunismus aber auch der Guerillakrieg in El Salvador und spannende Passagen aus Robis Biografie wurden besprochen. Nebenbei vertraten wir uns etwas die Beine und von den Mädels war sowieso die ganze Zeit nichts zu sehen und zu hören. Sie hatten Spaß und genossen die gemeinsame Zeit. So verging die Zeit wie im Flug und wir verabschiedeten uns am Nachmittag um mit Oliver und den Kindern einen „kleinen Spaziergang am Wasser“ zu machen. Der Weg stellte sich als kleiner Kletterparcour heraus und war genau das Richtige für die Mädels. Spannung, Aktion und „Gefahr“- alles war dabei. 😉
Den 6.1. – in Spanien der Tag der drei heiligen Könige (wie Weihnachten bei uns) – verbrachten wir zunächst mit Spielen am weißen Haus. Mit Oliver und den Kindern unternahmen wir danach eine kleine Wanderung mit toller Aussicht.
In Oliver fanden wir einen aufgeschlossenen Gesprächspartner und vertrieben uns die Zeit auf der Wanderung mit Gesprächen über Erziehung, Bildung und vielem mehr. Das alles in dieser wirklich atemberaubenden Landschaft bei schönstem Sonnenschein. Später am Tag trafen wir uns erneut mit Vero und Robi zum Pizzaessen. Mila freute sich nach 2 Wochen Abstinenz endlich mal wieder über eine Portion Pommes und wir freuten uns über leckere frische Pizza.
Den 7. und 8.1. nutzten Mila und Tili um ausgiebig zu spielen und wir Erwachsene um zu kochen und uns auszutauschen. Wir haben wirklich viel Glück, dass die derzeitigen Umstände so gut passen! 🙂
Reiterhof und noch mehr Airbnb (1.1.-4.1.20)
Nach einem eher einfachen Frühstück im Hotel und dem anschließenden Check-out ging es für uns weiter nach Barranco de Torrosella in ein kleines Privathaus, welches wir über airbnb gefunden und für 2 Nächte gemietet haben. Es war das „Ferienhaus“ einer Spanierin, welches auf dem Gelände eines Reiterhofes lag. Die Gastgeberin besaß selbst 3 Pferde und bot geführte Reittouren an. Unsere und vor allem Milas Vorfreude war riesig. Im Vorfeld stellte sich zudem heraus, dass wir das Haus während unseres Aufenthaltes ganz allein hatten und die Besitzerin (eher untypisch für airbnb) bei ihrer Tochter in der Stadt lebte. Wir freuten uns jedenfalls und unsere Tour durch die Berge bis zum Zielpunkt nahm ihren Lauf. Berg auf, Berg ab und wieder Berg auf. Unser armer kleiner Lkw wurde auf der Strecke mitunter ganz schön gequält und musste so manche Steigung im Schneckentempo meistern.
Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel und wurden von der sympathischen Tochter der Besitzerin in Empfang genommen. Etwas Smalltalk und eine kleine Wohnungsführung später, waren wir für uns und konnten alle Vorzüge des Hauses genießen: ein Gasherd, fließend warmes Wasser, eine Badewanne und einen Kamin.
Wir hatten jedoch auch die Nachteile spanischer Ferienhäuser im Winter auf unserer Seite: fehlende Isolierung an allen Ecken und Enden, 14°C in den Wohnräumen und eine elektrische Fehlkonstruktion des gesamten Hauses. Wir hatten so unsere Mühe das Haus auf eine bewohnbare Temperatur hoch zu heizen, was auch nur durch riesige Holzstämme im Kamin möglich wurde. Die Elektrik des Hauses war auch sehr abenteuerlich. 3 Lichtschalter für eine Nachtischlampe. Fehlende Deckenlampen, was bedeutete, dass alle Räume grundsätzlich eher spärlich beleuchtet waren. Steckdosen die nicht funktionierten und und und… aber was soll’s. Ansprüche runterschrauben und weiter geht es.
Unser Lkw konnte sich übrigens seinen Stellplatz mit Blu, einem Pferd teilen. Wir parkten inmitten dessen Außenstellplatz und das Pferd hatte endlich einen „kleinen“ Partner. 😉
Am nächsten Morgen trafen wir die Besitzerin an und kamen mit ihr ins Gespräch. Wir vereinbarten, dass Mila einen kleinen Reitspaziergang machen konnte und ganz spontan schlossen sich 2 spanische Familien an. 6 Erwachsene, 5 Kinder und 3 Pferde – los ging es. Die Pferde wurden von den Kindern geputzt und gesattelt und dann ging es für alle 1 Stunde in die Natur. Auf Feldwegen reitend wechselten sich die Mädels auf ihren Pferden ab, so dass jedes Kind auf jedem Pferd reiten konnte. Mila war stolz wie Bolle und obwohl sie die Jüngste war, machte sie die beste Figur auf den Pferden.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Haus und trotteten so vor uns hin. Mila und ich dachten uns ein paar Spiele aus und gestalteten diese. Wir nutzten die Waschmaschine zum Wäschewaschen, das Gaskochfeld um ständig und reichlich zu kochen und die Chance eines abendlichen Bades. Christian fand an diesen Tagen ebenfalls einen neuen Freund, Harvey, einen 15 Jahre alten Kater, der mit im Haus lebte und jede Streicheleinheit genoss.
Am Abend überlegten wir wie unsere Reise am kommenden Tag weitergehen sollte. Über couchsurfing suchten wir nach familienfreundlichen Gastgebern. Wir haben uns dazu entschlossen derartige Plattformen vermehrt zu nutzen, da wir so leichter mit „Einheimischen“ in Kontakt treten können. Es geht uns also eher zweitrangig darum eine günstige Schlafgelegenheit zu finden sondern eher darum, nette Leute kennen zu lernen. Wie das Leben so spielt haben wir innerhalb kürzester Zeit das Profil von „Oliver“ gefunden. Ein Mann mit einer 5-jährigen Tochter und einer Frau, welche abseits von Sella in ihrem eigenen Naturparadies leben. Wir schrieben ein paar kurze Nachrichten hin und her und verabredeten uns für den 04.01. auf ein nettes Gespräch, eine Spielgelegenheit für Mila und ggf. für noch mehr gemeinsam zu verbringende Zeit.
Um den Anreiseweg für Mila nicht zu lang zu gestalten, fuhren wir also nach unserem Check-out auf dem Reiterhof nach Villajoyosa. Wir folgten Christians Plan einfach kurz vor dem eigentlichen Ort in einer Seitenstraße abzufahren um dann auf einem abgelegenen Strandabschnitt zu parken/übernachten. Wir bekamen vor Ort von einer Einheimischen den Tipp wo wir mit unserem Fahrzeug stehen könnten und folgten dieser halb englisch halb spanischen Wegbeschreibung. Belohnt wurden wir durch einen wirklich ruhigen und abgelegenen Stellplatz oberhalb der Küste mit super toller Aussicht.
Wir verbrachten den Nachmittag am Steinstrand und genossen die Sonne.
Und nach einer kleinen Klettertour auf den Berg, konnten wir den Sonnenuntergang genießen.